Von Glücksbrot und Wendelinuswecken: Brotbräuche aus alter Zeit

Brot und Salz zum Einzug oder für eine junge Braut

Brot und Salz zum Einzug verschenken – das kennen viele. Doch weit mehr Bräuche ranken sich ums Brot.

Am Weihnachtstag legte man Brot auf die Schwelle, um Haus und Stall zu schützen. Und am Karfreitag gebackenes Brot soll das ganze Jahr lang nicht schimmeln. Zusammen mit der Karfreitagsbutter gegessen, konnte es im Volksglauben sogar Wunden heilen lassen.

Brot als Glücks- und Segenbringer
Brot als Glücks- und Segenbringer

„Alle Brotbrösel, die man auf die Erde fallen lässt und zertritt, sammelt der Teufel und wird sie einst auf die linke Waagschale zu unseren Sünden legen. Die man aber ins Feuer wirft, kommen den armen Seelen zugute.“
Alte österreichische Volkssage

Das erste Brot bringt Glück

Auch das erste, aus dem Mehl der neuen Ernte gebackene Brot war ein besonderes. Es wurde mit einem Kreuz versehen in den Ofen geschoben und mit einem Dankgebet aus dem Ofen geholt. Als Glücksbrot wurde es lange aufbewahrt und sollte vor Hunger und Not schützen. Auch indem man eines seiner ersten Brote den Armen oder zum Segnen in die Kirche brachte, erhoffte man sich Schutz vor allem Übel. Mancherorts wird für den Segen extra gebacken, etwa die Wendelinuswecken.

Ein Brot auf den Rücken zu legen, bringt dem Volksglauben nach Unglück und die Engel Marias zum Weinen. Einer jungen Braut soll ein frisches Brot im neuen Heim genauso Glück bringen wie Brot und Salz zum Einzug.
Ein Stückchen Brot unter dem Kopfkissen soll die Geburt erleichtern. Toten legte man einen Kanten Brot für die letzte Reise mit in den Sarg.

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