Gerade im Sommer ist die Gefahr, die Blase zu verkühlen, besonders groß. Lange Badetage am See, an denen wir nicht sofort den nassen Badeanzug wechseln, und das Draußensitzen auf kalten Steinen tragen dazu bei. Zum Glück hat die Natur ein reiches Angebot an Heilpflanzen.
1. Warmhalten
Wer ist nicht mit den Ermahnungen aufgewachsen, die nassen Badesachen schnell zu wechseln und die Füße warm zu halten. Beide Mahnungen haben ihre Berechtigung, denn Füße und Unterleib warm und trocken zu halten, kann gut vor Blasenentzündung schützen
2. Urin testen
Häufig sind Bakterien die Ursache für eine Blasenentzündung. Dann helfen Tees oder Tabletten mit antibakteriellen Heilpflanzen wie Kapuzinerkresse oder Meerrettich. Bei beiden hemmen Glucosinolate, die sogenannten Senföle, die Vermehrung von Bakterien, Viren und Pilzen. Wer nicht gleich zum Arzt gehen möchte, kann seinen Urin mit Teststreifen aus der Apotheke prüfen.
3. Bei Fieber zum Arzt
Nicht jede Blasenentzündung hat die klassischen Symptome: häufiger Harndrang, Brennen und Jucken beim Toilettengang, trüber oder streng riechender Urin, Unterleibsschmerzen. Sobald sich diese Beschwerden zusammen mit Fieber, Schmerzen im Nierenbereich oder Blutspuren im Urin zeigen, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen.
4. Globuli bei Blasenentzündung
Die klassische Homöopathie zeichnet sich dadurch aus, das passende Mittel zu einem genau bestimmten Krankheitsbild zu verschreiben. Entsprechend gibt es unterschiedliche Mittel gegen Blasenentzündung. Bei sofortigem häufigem Harndrang nach kalter Nässe; oft nach warmen Tagen und abendlicher Abkühlung kann beispielsweise Dulcamara C12 helfen, der bittersüße Nachtschatten. 2–3 Globuli unter der Zunge zergehen lassen. Die Gabe kann bis zu viermal täglich wiederholt werden, allerdings immer im Mindestabstand von 30 Minuten.
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5. Preiselbeeren
Wer häufig an Blasenentzündung leidet, sollte täglich Preiselbeersaft trinken. Eine Studie aus dem Jahr 2012 (siehe Quellen) zeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Preiselbeer- oder Cranberry-Saft über einen Zeitraum von sechs Monaten das Risiko, an einer Blasenentzündung zu erkranken, um die Hälfte vermindert. Dazu reicht schon eine tägliche Dosis von 50 ml – das ist ein großes Schnapsglas voll. Seine keimsenkende Wirkung verdankt der Saft den Anthocyanen, den roten Farbstoffen der Beeren.
6. Die drei helfenden „H“
Wegen ihrer keimsenkenden Kräfte setzt die Naturheilkunde auch auf Hauhechel, Habichtskraut und Heidekraut. Die in den Pflanzen enthaltenen Isoflavonoide erhöhen die Wasserausscheidung über die Niere und spülen so Keime aus den Harnwegen heraus. Das im Hauhechel enthaltene Spinonin soll außerdem das Wachstum von Bakterien hemmen. Besonders unkompliziert ist die Einnahme als Pulver oder Tablette – letztere gibt es auch als Kombipräparat.
7. Bärentraubenblättertee – der Klassiker bei Blasenentzündung
Ein Klassiker bei Blasenentzündung ist der Tee, der – wie schon im Namen erkenntlich – nicht aus den leuchtenden Früchten der Echten Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) gemacht wird, sondern aus den kleinen, ledrigen Blättern. Sie enthalten Arbutin, das bei einer bakteriellen Blasenentzündung zusammen mit den Bakterien Hydrochinon freisetzt, welches wiederum die Vermehrung der Bakterien hemmt. Dafür muss das Arbutin in ausreichender Menge (400–700 mg) im Körper aufgenommen werden. Dies gelingt über den Heiltee, aber auch mithilfe von Dragees, in denen die Bärentraube gern mit der Echten Goldrute kombiniert wird.
Hinweis: Alle genannten Heiltees sollten nicht während einer Schwangerschaft und – ohne Rücksprache mit ei- nem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker– nicht länger als zehn Tage in Folge getrunken werden, außerdem nicht gleichzeitig mit Kaffee oder Alkohol.
Quellen & Infos
• www.naturundmedizin.de
• www.homoeopathie-online.info/
• www.ncbi.nlm.nih.gov/
• www.deutsche-apothekerzeitung.de