Dieser Ausspruch geht auf Hieronymus Bock (16. Jhd.) zurück, doch schon seit der Antike wusste man um die heilsamen Kräfte der Quitte. Neben der ganzen Frucht wurden auch Blätter, Blüten, Samen und Holz verarbeitet
Bei Halsweh und Husten: Quittenkerne
Aus dem vierten Jahrhundert vor Chr. stammt eine Aufzeichnung von Hippokrates von Kos, die den Schleim, den Quittenkerne absondern, als Heilmittel gegen Husten und Halsentzündungen empfiehlt, da die Schleimstoffe den Schmerz lindern und die Gerbstoffe (Tannine) die Schleimhaut stärken. In der Volksheilkunde wird darauf hingewiesen, die Samen nur unzerkleinert zu sich zu nehmen, da sonst Blausäure frei werde. Bei maßvollem Verzehr sind keine negativen Auswirkungen zu befürchten. Auch bei Zedler (18. Jhd.) findet sich eine Anleitung zur Herstellung eines Schleims aus Quittenkernen, der Hustenreiz lindern und mild abführend wirken soll.
Quittenkerne lutschen
Die Quittenkerne zuerst waschen, dann zum Trocknen auf Pergamentpapier ausbreiten. Über den Tag verteilt jeweils einige Kerne lutschen.
Gurgeln mit Quittenwasser
Legen Sie die getrockneten Früchte so lange in frischem Wasser ein, bis es schleimig ist. Dann die Quitten entfernen. Das Quittenwasser wird unverdünnt angewendet. Bei entzündetem Hals mehrmals täglich damit gurgeln.
Vielseitig einsetzbar: Quittensaft
Der Saft der ganzen Früchte unterstützt mittels Schleim und Gerbstoffen bei leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum wie auch bei Verdauungsstörungen und Blähungen. Bei Frauenleiden, Schlafstörungen, Rheuma, Magenbeschwerden, Geschwüren oder Haarausfall fand er ebenfalls Einsatz.
Rezept: Honigquitten
Legen Sie rohe Quitten als ganze Frucht oder in Spalten geschnitten in ein Schraubglas und gießen Sie guten Imkerhonig darüber. Wichtig ist, dass der Honig dabei die ganze Frucht bedeckt. Das feine Aroma der Quitte überträgt sich dann auf den Honig. Das Glas gut verschließen und im Kühlschrank aufbewahren, da bei Zimmertemperatur eine alkoholische Gärung einsetzt. Die Honigquitten sind bei Kindern sehr beliebt und daher auch recht schnell weggenascht. Ansonsten sind sie etwa ein Jahr lang haltbar.
Mehr zum Thema Quitte finden Sie in der NaturApotheke 01/2019.