Ostereier natürlich färben

Ostereier lassen sich bemalen, bekleben, marmorieren, in bunte Farbtöpfe tauchen oder mit Pflanzen färben und dekorieren. Besonders schön ist eine ganz „natürliche“ Kinderbastelstunde mit Spaß an Farben und Färben, an Panschen und Wickeln, mit störrischen Eiern und vielen Überraschungen. 

In den Wochen vor Ostern finden sich auf Blogs, Webseiten und in Onlineshops für Kreative immer neue Bastelsets zum Dekorieren von Ostereiern. Die Sets sind pfiffig ausgedacht und so zusammengestellt, dass auch Ungeübten mit wenigen Griffen kleine Kunstwerke gelingen. Allerdings verursachen Sie jede Menge Abfall.

Ganz anders ist das, wenn der Osterhase mit Naturfarben arbeitet und dabei vieles wiederverwertet, was im Haushalt übrig bleibt. Wir sammeln Zwiebelschalen, Reste von Rotkohl und Rote Bete, alte Strumpfhosen, Gummibänder oder die Netze von Zitronen und Orangen. Ausgefallene Zutaten wie getrocknete Schildlaus oder Gelbwurz sollten Sie sicherheitshalber rechtzeitig bestellen, falls Sie nicht schon wissen, woher Sie sie bekommen (siehe Quellen).

Den Sud für die Farben setzen wir teils schon über Nacht an. Und wenn die große Ostereierproduktion beginnt, dauert es einen langen Nachmittag, bis die Eier verziert und in den brodelnden Farbtöpfen hart gekocht sind. Der Lohn der Mühe ist ein fröhlicher Nachmittag mit ganz besonderen Unikaten für den Osterteller: Beim Auspacken enthüllt jedes Ei eine andere Farbe und ein eigenes Muster und so ist die Freude groß über diese ganz besonderen Überraschungseier.

Natürlich Eier färben
Beim Eierfärben verwerten wir vieles, was im Haushalt anfällt.

Was wir benötigen

Als Erstes gute Bioeier. Wir rechnen pro Person 3–5 Stück und mischen weiße und braune Eier. Schildlaus, Blaubeere und Kurkuma leuchten auf weißen Eiern ganz besonders schön, zum Färben mit Zwiebelschalen und Rotkohl bevorzugen wir braune. Über die Jahre haben wir mit unterschiedlichsten Naturfarben experimentiert. Grüne Eier gelingen uns nicht immer wie gewünscht, statt Rot und Blau gibt es auch mal Lila. Doch immer glänzen wunderbar braune Zwiebeleier im Osternest.

Unsere Tipps zum Färben lesen Sie hier

Zum Verzieren brauchen wir:
– ein paar Blütenköpfe
– Küchenkräuter wie Petersilie, Dill oder Koriander
– 1–2 alte Strumpfhosen
– Netze von Zitrusfrüchten oder Gemüse
– Haushaltsgummibänder

Muster mit Blättern und Blüten

Da sich die Kinder mit größeren Motiven leichter tun, opfern wir ein paar kräftige Astern und suchen nicht zu feinblättrige Petersilienblätter mit einer schönen Struktur. Gänseblüm- chen, Koriander und Dill ergeben filigranere Muster und sind nicht so einfach zu fixieren. Mit etwas Geschick zaubern sie aber wunderschöne Eier.

Strumpfhose und Gemüsenetze schneiden wir auseinander, die Stücke sollten gut doppelt so groß sein wie ein Ei, damit sich die Eier gut einwickeln lassen. Und jetzt geht’s los:

1) Eier waschen, mit Tafelessig abreiben und eine Blüte oder ein Blatt mittig so auf das rohe Ei legen, dass hartnäckige Eierstempel nach hinten zeigen.

Bunte Eier mit naturfarben
  

2) Vorsichtig ein Stück Strumpfhose (oder Netz) über Blatt oder Blüte legen und den Stoff fest auf der Rückseite zusammenziehen. Damit keine Farbe zwischen Ei und Pflanze gelangt, muss die Strumpfhose richtig fest zusammengedreht werden.

3) Mit einem Gummiband die Strumpfhose fest am Ei verknoten. Man kann die Eier auch wie ein Knallbonbon einwickeln und den Stoff an zwei Seiten zusammenbinden.

4) Sitzen Strumpfhose oder Netz straff, sind sie bereit für den Farbsud.

Wir färben die Eier beim Kochen, da so kräftigere Töne entstehen als beim Kaltfärben. Dazu setzen wir die Farben in kleineren Töpfen (etwa 20 cm Durchmesser) an und färben lieber in mehreren Durchgängen als in einem großen Topf. Wichtig ist, dass der Sud sprudelnd kocht, bevor die Eier hineinkommen, und dann 15–20 Minuten mitsamt den Eiern köchelt. Je länger die Eier in der heißen Brühe bleiben, desto intensiver wird die Farbe.

Kleine Kunstwerke: natürlich gefärbte Ostereier
Kleine Kunstwerke: natürlich gefärbte Ostereier
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