Etwa um den Johannistag am 24. Juni beginnt in der Regel die Blütezeit des echten Johanniskrauts. Die Pionierpflanze gedeiht auf mageren Weiden, am Gebüsch sowie an Wald rändern, Schuttplätzen oder Brachflächen.
Woran erkennen wir das „echte Johanniskraut“ unter den vielen Johanniskräutern? Jede goldgelbe Blüte ist etwa zwei Zentimeter groß und hat am Rand einige schwarze kleine Punkte. Die Kronblätter der Blüte sind asymmetrisch und auf einer Seite gezähnt. Zerreiben wir die Blütenblätter zwischen den Fingern, färben sie sich rot. Das ist der Hinweis auf das enthaltene Hypericin. Der oft verzweigte harte Stängel weist zwei Kanten auf und ist verholzt. Die Blätter, gegen das Licht gehalten, sehen punktiert durchscheinend aus.
Sonnenpflanze Johanniskraut gegen Depressionen
Die Germanen betrachteten das Rot der zerriebenen Blüte als das Blut des Baldurs, des beliebten Sonnengotts. Im Mittelalter setzte man das Kraut ein, um Dämonen und böse Geister zu vertreiben – von Depressionen sprach noch keiner.
Das Johanniskraut wird zu Recht als Sonnenpflanze bezeichnet. Es bringt Licht in die Seele. Auch als Hartheu bekannt, ist es eine Arznei gegen leichte bis mittelschwere Depressionen. Hier kommen meist Fertigpräparate
mit einem hohen Anteil an Trockenextrakt infrage, um
eine entsprechende Wirksamkeit zu erzielen. Trotzdem lässt sich das Johanniskraut als Tee sehr gut bei Stimmungsschwankungen, Wetterfühligkeit oder nervösen Störungen einsetzen. Auch die äußerliche Anwendung in Form von Salben, Cremes und Ölen nimmt einen hohen Stellenwert ein.
Rotöl gegen Magen-Darm-Beschwerden und Muskelschmerzen
Bekannt ist das Rotöl, das man bei Magen-Darm-Beschwerden einnimmt – etwa dreimal täglich 1 TL –, und äußerlich bei Verbrennungen, Muskelschmerzen oder Nervenschmerzen mehrmals täglich an der betroffenen Stelle einmassiert.
Das Johanniskraut geht mit anderen Arzneien Wechselwirkungen ein und kann die Wirkung bestimmter Arzneien herab setzen. Daher unbedingt vorher den Arzt fragen. Durch eine längere Einnahme von Johanniskraut erhöht sich die Lichtempfindlichkeit und man bekommt schneller einen Sonnen brand oder Pigmentflecken auf der Haut.