Immortelle – die Unsterbliche oder das Super-Arnika

Narbenöl mit Immortelle
Selbst gemachtes Narbenöl mit Immortelle (Bild: Adobe Stockfoto)

Von den Inseln des Mittelmeeres ist es zu uns gekommen, das korsische Sonnengold. Am Duft der Immortelle scheiden sich die Geister: Die einen finden ihn unerträglich, die anderen lieben es, sich in ihn zu hüllen

Es heißt, die kräftig gelbe Im­ mortelle habe die Griechen zur Namensgebung für die ganze Familie inspiriert: Helichrysum, Sonnengold, so heißen die rund 600 Arten von Strohblumen, die Alte wie Neue Welt bevölkern. Die Unterart Immortelle wächst buschig bis zu 70 cm hoch, also deutlich höher als die hier bekannte Strohblume.

An den Spitzen der an Lavendel erin­ nernden, silbrig schimmernden Blätter sitzen zwischen Juli und Sep­tember kleine, gelbe Blüten und ver­strömen süßen, erdigen Geruch. Die Blumen bewahren beim Trocknen ihre leuchtende Farbe, scheinen un­sterblich zu sein, Immortellen eben. Den Beinamen Currykraut verdankt die Heilpflanze dem Duft und Ge­schmack ihrer Blätter, der leicht an Curry erinnert. Rund ums Mittelmeer landen sie frisch gehackt gern als leicht bittere, würzige Beigabe in Fisch­, Lamm­ und Reisgerichten. Die Heilkraft der Pflanze war schon in der Antike bekannt. Griechen und Römer schätzten ihre entkrampfende Wirkung. Das Kräuterbuch von
P. A. Mattioli empfiehlt das Kraut ge­gen Schlangenbisse, Harnprobleme und bei diversen Frauenleiden – au­ßerdem als Mittel gegen Motten.

Immortelle
Ein Strauß Immortellen bringt Sonne auf den Tisch – und vertreibt Insekten.

Das Super-Arnika

Erst in den 1990er­Jahren wurde die starke Wirkung des Immortellenöls weit bekannt: Blut und Schmerz stillend, das Gewebe regenerierend, wundheilend und antiseptisch, gilt es vielen heute als „Super­Arnika“. Und wie Haut oder geprellte Knochen soll der Immortellenduft auch die Seele heilen: mit Wärme, Kraft und der Geborgenheit der mediterranen Sonne. So viel Wirkkraft hat ihren Preis: Eine Tonne Kraut braucht es, um via Wasserdampfdestillation ei­nen Liter Öl zu gewinnen, ent­sprechend teuer ist es.

Rezept: Öl gegen blaue Flecken

Das Öl sofort auf eine betroffene Stelle auftragen, dann bilden sich fast keine blauen Flecken.

Zutaten:
› 20 ml Mandelöl bio
› 10 Tropfen Immortelle bio
› 3 Tropfen Lavendel fein bio

Zubereitung: Das Mandelöl mithilfe eines kleinen Trichters in ein braunes Fläschchen mit Pipette gießen und gut mit den ätherischen Ölen verschütteln. Alternativ lässt sich die Mischung auch in einen Roll-on einfüllen.

Narbenöl mit Immortelle
Selbst gemachtes Narbenöl mit Immortelle

Rezept: Narbenöl

Die dreifach ungesättigten Fett­säuren des Hagebuttenkernöls stärken die Zellmembran. Mit den regenerierenden Eigenschaften der Immortelle unterstützt das Öl die Wundheilung mit keiner oder nur feiner Narbenbildung.

Zutaten:
› 20 ml Mandelöl bio
› 20 ml Hagebuttenkernöl
› 15 Tropfen Immortelle bio

Zubereitung: Die Öle per Trichter in ein braunes Fläschchen mit Pipette gießen und gut mit dem ätherischen Immortellenöl verschütteln.

Schlagwörter
, ,
Mehr von Marlene Buschbeck-Idlachemi

Weihrauch: Gebet und Heilmittel

In der Antike galt Weihrauch als Rauch gewordenes Gebet. Nicht umsonst brachten...
weiterlesen