Wir bringen Hopfen vor allem mit dem Bierbrauen in Verbindung. Doch regt er auch den Stoffwechsel und die Lebenswärme in uns an.
An dieser Stelle können wir nicht ausführlich über die spannende Geschichte des Bierbrauens berichten. Nur so viel dazu: Die Kunst des Bierbrauens war die längste Zeit Frauensache, eine normale hauswirtschaftliche Tätigkeit wie das Brotbacken. Im Mittelalter war das Wasser wegen mangelnder Hygiene keineswegs sauber, daher wurde es abgekocht und mithilfe von Malz und Gewürzen wie etwa Bilsenkraut und Möhrensamen schmackhaft gemacht. Der Hopfen ersetzte letztere später. Den Prozess der Vergärung verstand man erst langsam, etwa, dass Bier besser und schneller gärt, wenn es nahe bei Backstuben gebraut wurde. Misslang einer Frau das Brauen, so drohte ihr allerdings Gefahr: Sie konnte als Brauhexe verklagt werden – die letzte Bierhexe wurde im Jahr 1591 auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.
Bis zum 17. Jhd. veranstalteten brauende Frauen gesellige Bierkränzchen, die durch die wachsende Beliebtheit des Kaffees von den Kaffeekränchen abgelöst wurden. Es gab immer weniger Frauen, die zu Hause Bier brauten. Die Industrialisierung kam hinzu, und es entstanden auch im Brauwesen größere Einheiten, die ab dem 18.Jhd. von Männern bewirtschaftet wurden.
Von der Kunst des Bierbrauens
Was gehört ins Bier? Gersten- oder Weizenmalz, Hopfen, Hefe, Wasser. Dem Hopfen verdankt das Bier maßgeblich sein Aroma und seine Bitterkeit. Die Inhaltsstoffe des Hopfens wirken zudem beruhigend, konservierend sowie schaumstabilisierend. Zum Brauen werden ausschließlich die Dolden der weiblichen Hopfenpflanzen verwendet. Der Zeitpunkt, wann der Brauer den Hopfen im Brauprozess dazugibt, entscheidet maßgeblich über Aromavielfalt und Geschmack des Bieres. Generell gilt bei Bitterhopfen: Je früher, umso bitterer wird das Bier. Der Brauer kann den Hopfen schon beim Sieden hinzufügen.
Es gibt Aroma- und Bitterhopfen. Sie unterscheiden sich nach ihrem Iso-α-Säure-Gehalt – der bei Bitter-Hopfen oftmals höher ausfällt als bei Aroma-Hopfen und die Haltbarkeit des Bieres mitbestimmt.
Seine Bedeutung erreichte er ursprünglich, weil seine Bitterstoffe beim Bierbrauen entscheidend zur Haltbarkeit beitrugen. Hildegard von Bingen beschrieb die antiseptische Kraft des Hopfens 1153 n. Chr. So: „putredines prohibet in amaritudine sua“ (seine Bitterkeit verhindert die Fäulnis).
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