Der Apfel als Heilmittel für Darm und Niere

Tee aus Äpfeln und Apfelschalen heilt Magen, Darm und Blase. Foto: Pixabay
Heilsamer Apfeltee kann bei Bauchweh, Blasenschmerzen oder Verdaungsproblemen helfen.

Gerieben, als Bratapfel, als Tee oder mit Essig – die Heilkräfte des Apfels wirken auf vielerlei Weise

Goldenes Licht erfüllt den Garten. Die Abendsonne schickt ihre Strahlen über das Land und lässt die letzten Früchte in ihrer Wärme reifen. Die Hitze des Sommers liegt noch in der Luft. Das wenige Wasser hat die Pflanzen gebeugt und die Bäume einige Äste gekostet. Dennoch beschenken sie uns mit einer reichen Ernte. Unter der Krone des Holzapfelbaums am Waldrand fühlten sich schon unsere Vorfahren wohl und sammelten seine kleinen, sauren und zusammenziehenden Äpfelchen.

Apfel und Tee gegen Durchfall

Noch aus dem Mittelalter gibt es zahlreiche Rezeptangaben für den kleinen, drei bis fünf cm großen Apfel: Salate und Saucen erhielten durch ihn einen säuerlichen Geschmack, Essig konnte man aus ihm machen und durch seinen hohen Pektingehalt wurde er gern zum Konservieren genutzt. Neben ihrem Wert als Nahrungsmittel enthalten auch unsere heutigen Äpfel (Malus communis) noch viele heilende Stoffe. So wirkt ein Apfel je nach Zubereitungsart verdauungsfördernd, stopfend, anregend, beruhigend, harntreibend, appetitanregend und fiebersenkend. Bei Durchfällen werden morgens, mittags und abends zwei bis vier zimmerwarme Bioäpfel auf einer Glasreibe gerieben. Auf andere Speisen sollte am Anfang verzichtet werden. Begleitend tut hier ein Tee aus gleichen Teilen Kamille, Nelkenwurz, Storchschnabel, Gänsefingerkraut, Odermennig und Melisse gut. 1 TL der Mischung mit kochendem Wasser überbrühen und zugedeckt 5 Minuten ziehen lassen.

Bratapfel regt die Verdauung an

Zur Anregung der Verdauung eignen sich gebratene Äpfel hervorragend. Gerade in der dunkleren Jahreshälfte, wenn das Licht nachlässt, das sonst zur Anregung der Darmtätigkeit beiträgt, lockt ein Bratapfel mit seinem Duft. Dazu passt ein Tee aus Pfefferminzblättern, der ebenfalls ausgleichend und anregend auf die Verdauungsorgane wirkt. 1 TL pro Tasse überbrühen und 10 min zugedeckt ziehen lassen.

Apfelsaft gegen Nierenprobleme

Die harntreibende Eigenschaft von frisch gepresstem Apfelsaft oder einem ganzen frischen Apfel kann die Behandlung von Gicht und Rheuma, Blasen- und Nierenproblemen unterstützen. Er trägt dazu bei, abgelagerte Stoffwechsel-‚Reste‘ sowie Wassereinlagerungen im Gewebe abzubauen und auszuscheiden. Birkenblätter (Betula alba), Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), Goldrute (Solidago virgaurea) und Löwenzahnwurzel (Taraxacum officinalis) zu gleichen Teilen gemischt, können dabei unterstützen. Ideal wäre hier ein Kaltansatz: 1 TL der Mischung pro Tasse abends mit kaltem Wasser ansetzen, am nächsten Morgen kurz aufkochen und mindestens 15 min zugedeckt ziehen lassen.

Schwung mit Apfelessig

Eine Apfelessigkur im Frühjahr und im Herbst putzt die Gefäße durch und bringt den Organismus wieder in Schwung. Außerdem stärkt Apfelessig das Immunsystem und regt den Geist an. Hierzu gibt man morgens 1 EL mit 1 TL Honig in ein Glas und füllt mit warmem Wasser auf. Am besten wirkt es auf nüchternen Magen getrunken. Wer allzu empfindlich reagiert, kann dies aber auch auf den Vormittag verschieben.

Heilmittel Apfelschalentee gegen Fieber

Zuletzt sei Ihnen noch der Apfelschalentee ans Herz gelegt. Die Bioapfelschalen werden in der Sonne oder im Backofen bei maximal 50 Grad Celsius getrocknet und dann gut verschlossen in einem Glas aufbewahrt. 2 TL der zerkleinerten Schalen werden mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen, dann zugedeckt bis zu 20 min ziehen lassen. Der Tee wirkt leicht anregend auf Blase und Nieren, beruhigt aber auch die Nerven. Zudem eignet er sich gut zur Begleitung und sanften Senkung von Fieber.

Mehr Teerezepte finden Sie in jeder Ausgabe der Naturapotheke – passend zur Jahreszeit.

geschrieben von
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