Exotische Früchte erscheinen sie uns gerade um die Weihnachts- und Neujahrszeit nicht nur wie ein besonderer kulinarischer Gruß aus Tausenundeiner Nacht, in ihren Herkunftsländern werden diese Früchte auch naturheilkundlich angewendet.
Gerade jetzt in der dunkelsten Zeit des Jahres verzaubern uns exotische Früchte ganz besonders. Sie lassen uns träumen von fernen Ländern und sind nicht nur schön anzusehen und reich an besonderen Aromen, sondern sie schenken uns auch vielfältig wirkende, gesunde Inhaltsstoffe. So sind sie eine spezielle Empfehlung für besondere Anlässe.
Karambole – die Sternfrucht
Die Karambole (Averrhoa carambola) wird auch Sternfrucht genannt, da sie im Querschnitt sternförmig ist. Deshalb finden wir sie besonders im Dezember oft als schöne essbare Dekoration festlicher Speisen und Getränke.
Reich an Aromen
Als ihre Heimat gelten Indochina, Malaysia und Indonesien. Der immergrüne Baum wächst in tropischem Klima und erreicht eine Höhe von bis zu zwölf Metern. Die Sternfrucht ist ganzjährig erhältlich und kommt meist aus Malaysia zu uns.
Die fünfzackige, gelbe Frucht mit dem feinen Fruchtfleisch sieht aber nicht nur sehr dekorativ aus, sie erfrischt, schmeckt süßsauer und verwöhnt uns mit Aromen von Stachelbeere, Apfel und Quitte. Sie wird auch Baumstachelbeere genannt. Überdies enthält sie viel Vitamin C, Provitamin A und ist reich an Mineralstoffen wie etwa Kalium, Phosphor und Magnesium. Wegen ihres hohen Wassergehalts ist sie kalorienarm und nahezu fettfrei.
In Asien beliebtes Fingerfood
In Asien ist sie beliebtes Fingerfood und gesunde Beigabe zu Fischgerichten und Desserts. Sie ist das Highlight in bunten Salaten und im Champagnerglas an Silvester.
Tipp: Kaufen Sie süße, reife Früchte, sattgelb bis bernsteinfarben, mit Jasmin-artigem Duft (grüne unreife Karambole schmecken wegen ihres hohen Gehalts an Oxalsäure sehr sauer). Bei Zimmertemperatur lässt sich die Sternfrucht drei bis vier Tage aufbewahren. Vor dem Genuss die Sternfrucht vorsichtig waschen und trockentupfen, beide Enden entfernen und in Querscheiben schneiden. Schale und Kerne können Sie mitessen.
Wer an Nierenerkrankungen leidet, sollte auf die Karambole verzichten, da ein Teil ihrer Inhaltsstoffe sich im Körper anreichert und somit zu Vergiftungen führen könnte. Bei Eisenmangel ist sie ebenfalls nicht empfehlenswert, da die enthaltene Oxalsäure die Aufnahme von Eisen im Körper zusätzlich erschwert.
Physalis – die Andenbeere
Verpackt in eine zarte Lampionhülle ist die leuchtend orangefarbene, kirschgroße Frucht. Die Physalis (Physalis peruviana) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Beheimatet ist sie ursprünglich in Südamerika, wo sie auch Andenkirsche oder peruanische Blasenkirsche genannt wird. Mit der „Blase“ ist die Hülle der Frucht gemeint, die die Frucht schützend umschließt. Angebaut wird sie vor allem in Peru, Kolumbien, Equador und Bolivien. Heute wird die Frucht auch in Indien, Asien, Australien und Südafrika kultiviert. Man kennt sie ebenfalls als Kapstachelbeere.
So gesund ist die Physalis
Um die Frucht zu genießen, hält man sie am Stiel fest, streift die äußere Hülle ab, wäscht sie kurz und isst sie mitsamt der Fruchthaut und den Samen. Die Physalis ist leicht behaart und von einer hauchdünnen, öligen Schicht überzogen, die man mitessen kann und die ihr im ersten Moment einen leicht bitteren Geschmack verleiht. Beißt man in die Andenbeere hinein, schmeckt sie intensiv, von leicht sauer bis fruchtig süß.
An gesunden Inhaltsstoffen versorgt uns die Physalis mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, etwa Vitamin C, E und Vitamin A. Vitamin B1 und B6 stärken das Nervensystem, wirken stimmungsaufhellend, gegen Müdigkeit und Reizbarkeit und fördern guten Schlaf. Ihr leuchtendes Orange verdankt die Frucht dem Beta-Carotin, das im Körper teils in Vitamin A umgewandelt wird. Auch bietet die Physalis Folsäure, Eisen und Phosphor zur Stärkung von Knochen und Zähnen, sie enthält viel Kalium (in 100 g frischen Physalis stecken bis zu 170 mg Kalium – 200 mg Physalis decken den Tagesbedarf an Kalium) sowie Kalzium, Proteine und die essenziellen Fettsäuren Linol- und Ölsäure. Die Physalis fördert die Leistungsfähigkeit, stärkt das Immunsystem und wirkt dem Alterungsprozess entgegen. Da sie zum Großteil aus Wasser besteht, ist sie kalorienarm (100 g Frucht haben nur 53 Kalorien). Sie sättigt langanhaltend wegen des hohen Ballaststoffanteils und fördert Kondition und Ausdauer.
Multitalent Physalis
Naturheilkundlich findet sie in Mexiko Anwendung bei Infektionen der Atemwege und des Magens, gegen Fieber und als Blutdrucksenker. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird die Physalis wegen ihrer entzündungshemmenden und tumorfeindlichen Eigenschaften sowie als Mittel gegen Husten geschätzt. Unterstützend findet sie Einsatz bei chronischen Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen. Überdies soll der hohe Anteil an Pektinen den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Bei Magenproblemen leistet die Frucht gute Dienste, da die in ihr enthaltenen Kerne Beschwerden erregende Stoffe binden und ausleiten können. Auch bei Darmbeschwerden wie Durchfall oder Verstopfung kann die Physalis helfen. Ihre harntreibende Wirkung unterstützt bei Harnwegserkrankungen, Nieren- und Blasensteinen sowie Gicht, wo sie auch aufgrund ihrer immunmodulatorischen Wirkung eingesetzt wird. Am besten schmeckt die Physalis frisch, sie ist aber auch getrocknet erhältlich.
Tipp: Nehmen Sie sie zu Hause gleich aus der Verpackung, denn sonst schimmeln die Früchte leicht. Bei Zimmertemperatur halten sie sich etwa eine Woche.
Mehr über exotische Früchte erfahren Sie in der NaturApothelke 02/2020.