Die Brunnenkresse enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe, die das Immunsystem stärken, den Stoffwechsel ankurbeln und das Blut reinigen. So hilft sie uns, gesund zu bleiben und Krankheiten vorzubeugen.
Die Brunnenkresse ist eine immergrüne, krautige Wasserpflanze, sie gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Neben der echten Brunnenkresse (Nasturtium officinale) die kleinblättrige Brunnenkresse (Nasturtium microphyllum) weit verbreitet. Ursprünglich beheimatet ist sie vermutlich in Südosteuropa und Westasien. Da die Echte Brunnenkresse klares, sauberes Wasser braucht, ist sie wegen der zunehmenden Umweltverschmutzung eher selten zu finden. Daher wird sie inzwischen vielerorts angebaut.
Brunnenkresse liebt klares Wasser
Wie ihr Name bereits sagt, liebt sie es nass. Wir finden die Brunnenkresse, die auch Bachsenf oder Bittersalat genannt wird, bevorzugt an schattigen, klaren Wasserläufen mit leichter Strömung, wo sie uns saubere Gewässer anzeigt. Ist diese Voraussetzung erfüllt, ist sie anspruchslos und robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Sie bildet gern breite Pflanzenteppiche in Quellen und Bächen. Die Brunnenkresse blüht von Mai bis September in kleinen weißen Kreuzblüten, die sich nur bei Sonnenschein öffnen und in Trauben zusammenstehen. Sie bildet ein bis zwei Zentimeter lange Samenschoten aus, die im September reifen. Die dunkelgrünen, saftigen Blätter verteilen sich in lockerer Folge an den kriechenden, runden Hohlstängeln, sie sind gefiedert und haben eine elliptische Form. Ihr Name rührt vom Lateinischen „nasus tortus“ her, das „verdrehte Nase“ bedeutet als Anspielung auf ihren scharfen Geschmack, was sich auch im Althochdeutschen „cresso“ (scharf) widerspiegelt.
In der Küche
Brunnenkresse können wir frisch und getrocknet verwenden. In frischer Form lassen sich die rohen Blätter einfach mit Quark und Käse als Brotbelag genießen, im Salat mit anderen Kräutern, als Pesto, in Saucen oder als Smoothie. Die verwendete Tagesdosis sollte etwa 20 g pro Tag nicht überschreiten, da die enthaltenen Senölglykoside den Magen sonst zu stark reizen könnten. Nicht zu empfehlen ist sie für Schwangere, Kinder und Menschen mit Nieren- oder Magenproblemen.
Geschichtliches
Schon die alten Griechen schätzten die Brunnenkresse als Heilpflanze. Dioskurides schreibt über sie: „Das Cardamine treibt und erwärmt den Harn. Auch roh wird es gegessen. Es vertreibt Leber- und Sonnenbrandflecken, wenn es die ganze Nacht aufgelegt und morgens abgewaschen wird.“ Die Kelten verehrten die Wasserkresse wie Eisenkraut, Mädesüß und Mistel als magisches Kraut. Sie glaubten, die Bachkresse erhalte die magischen Kräfte des Wassers und setzten sie bei Reinigungsritualen ein.
Im Mittelalter fand die Wasserkresse Anwendung bei Bronchitis und zur Blutreinigung sowie zum Anregen des Harnflusses und gegen Würmer. Ab dem 16. Jhd. nutzte man frische Brunnenkresse als Heilmittel gegen Tuberkulose und bei Rheuma. Paracelsus empfiehlt das Bachkraut zur Blutreinigung, zum Abtöten von Würmern und bei Zahnschmerzen. Matthiolus empfahl ihre Anwendung besonders bei Skorbut. Im 18. Jhd. setzte man Brunnenkresse auch gegen Milzbeschwerden sowie als Mittel bei Gelbsucht, Geschwüren und Steinen ein. Kneipp empfiehlt das frische Bachkraut bei Frühjahrskuren wie auch unterstützend bei Lungenkrankheiten und Blutarmut.
Wertvolle Inhaltsstoffe
Brunnenkresse ist reich an Vitaminen – A, B1, B2, B6 sowie C, D, E und K. Außerdem enthält sie Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle und Senfölglykoside, denen sie ihren scharfen Geschmack verdankt. Auch versorgt sie uns mit reichlich Jod und wirkt so Jodmangel entgegen. An Mineralien spendet sie uns Kalium, Calcium, Eisen, Zink, Folsäure und Niacin. Sie wirkt antibakteriell, antibiotisch und krebsfeindlich.
Brunnenkressesirup
Brunnenkressesirup beschleunigt die Erholung der Atemwege nach einem Virus. Ein EL des Sirups alle vier Stunden wirkt unterstützend etwa bei grippalen Infekten und zur Blutreinigung.
Zutaten
- 6 Blätter Brunnenkresse
- 3 EL Wasser
- 3 EL Honig
Zubereitung
- Die Kresseblätter mit 3 EL Wasser im Mixer zerkleinern.
- Diese Masse dann mit den drei EL Honig mischen.
- In einem undurchsichtigen Gefäß über Nacht stehen lassen. Abfüllen und luftdicht verschließen.
TIPP: Vorsicht beim Wildsammeln wegen Colibakterien und Eiern des Großen Leberegels! Nur an fließenden Gewässern außerhalb von Weidegebieten sammeln, gut reinigen und am besten garen.
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