Der lila bis rosa blühende Beinwell (Symphytum officinale) mit glockenförmigen Blüten gehört in die Familie der Raublattgewächse. Wie der Familienname verrät, sind die großen Blätter und auch der dickfleischige Stängel an der Oberfläche fühlbar rau. Die üppig wachsende Pflanze lässt sich gern an Grabenrändern nieder und wird bis zu einem Meter hoch. Der Name Beinwell kommt von „Bein“ wie Knochen und „well“ wie wallen, was in etwa „zusammenwachsen“ bedeutet.
Anwendung von Beinwell
Bereits im Mittelalter schätzte man die Heilkraft der Pflanze. Es gab sogar Erzählungen, wonach mit Beinwell die Knochen im Topf wieder zusammenwachsen würden. Wegen der leberschädlichen Pyrrolizidinalkaloide im Beinwell ist die innerliche Anwendung nicht zu empfehlen. Äußerliche Arzneien werden aus der Wurzel hergestellt. Unsere
Beinwellsalbe etwa hilft bei Verstauchungen, Quetschungen oder Prellungen. Wurzelgräberzeit ist das zeitige Frühjahr und der Spätherbst.
Der Beinwell sollte in unserer natürlichen Hausapotheke nicht fehlen. Genauso wie diese Pflanzen.
Verwechslungsgefahr mit dem Fingerhut
Im jungen Stadium kann Beinwell leicht mit dem giftigen Fingerhut verwechselt werden! Nach spätestens 6 Wochen sollten Sie wegen der Pyrrolizidinalkaloide pausieren! Nicht benutzen bei Schwangeren, in der Stillzeit und bei Kindern unter zwei Jahren.
Rezept: Beinwellsalbe
Für die Salbe benötigen wir zunächst einen Ölauszug aus Beinwellwurzeln und Olivenöl
Zutaten Salbe
- 10 g Bienenwachs
- 90 g Beinwellöl
- 5 Tropfen ätherisches Cistrosenöl
Zubereitung
1. Wir graben nur einen Teil der Wurzel aus, damit die Pflanze weiterlebt. Die Wurzel wird gereinigt und muss außen trocken sein, damit sich kein Schimmel bildet. Die frische Wurzel in kleine Stücke schneiden, ein Schraubglas damit befüllen und bis zum Rand mit Olivenöl aufgießen. Den Ölauszug vier Wochen warm stehen lassen, danach durch ein Stofftaschentuch abfiltern. Der charakteristisch riechende Ölauszug bildet die Basis für unsere Beinwellsalbe. Bei dieser Arbeit empfiehlt es sich, Handschuhe zu tragen, da die Wurzel sehr klebrig ist.
2. Das Bienenwachs im Wasserbad schmelzen, das Öl langsam dazugeben und die Mischung unter Rühren erkalten lassen. Wer die Heilkraft der Salbe noch verbessern will, gibt ein paar Tropfen ätherisches Cistrosenöl dazu.
3. Die Salbe in kleine Döschen abfüllen. Im Kühlschrank aufbewahrt hält sich die Salbe etwa drei Monate. Wichtig bei der Salbenherstellung ist eine sehr saubere Arbeitsweise!