Heilerde hilft bei Akne und unreiner Haut, Magen-Darm- Problemen, Gelenkbeschwerden und Cellulite. In der Naturheilkunde ist das alte Heilmittel schon lange populär, die Schulmedizin freundet sich erst langsam mit ihm an
Erde ist eines der ältesten Heilmittel der Menschheit. Und das hat gute Gründe: Sie ist leicht zu beschaffen – früher wie heute. Und sie ist universell einsetzbar. Schon die alten Griechen schworen auf die Tonerde der Insel Lemnos – dort war sie beliebt bei verdorbenem Magen und bei Durchfall. Aber auch Wunden und Insektenstiche wurden damit behandelt. Im Mittelalter wurde Heilerde gern gegen die Pest eingesetzt. Und bis heute kennt man eine große Bandbreite an Beschwerden, die Heilerde lindern hilft, darunter Magen-Darm-Probleme, Reizdarm, Gelenkbeschwerden, Akne und Cellulite.
Heilerde ist ein echtes Naturprodukt
Mineralien und Spurenelemente wirken wahre Wunder. Denn die Erde ist reich an Silizium, Calcium und Kali- um. Aber auch Eisen, Magnesium, Natrium sowie Spurenelemente wie Kupfer, Mangan, Nickel, Selen und Zink sind in Heilerde enthalten. Vor allem in Form von Umschlägen, Verbänden, Masken oder Lehmbädern saugt unsere Haut die Wohlfühlstoffe der Heilerde auf.
Dass auch wirklich jeder die Heilerde verträgt, liegt unter anderem daran, dass die Erde ganz ohne Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe auf den Markt kommt. Damit Erde als Heilerde und somit als Arzneimittel auch für die innerliche Anwendung verkauft werden darf, wird sie bei einer Temperatur von etwa 130 Grad Celsius getrocknet, um mögliche Keime abzutöten, statt chemische Frischmacher unterzumischen. Haltbarmachung auf natürliche Weise also.
Rosa bis grüne Heilerde
Heilerde ist ein farbenfrohes Produkt. Die klassische braun-beige Heilerde wird aus Löss gewonnen – auch hier in Deutschland. Dieses Material ist während der Eiszeit durch die Verwitterung von Gesteinen entstanden. Getrocknet und fein vermahlen kommt sie in den Handel.
Wofür sich rosa, rote, weiße oder grüne Heilerde eignen, lesen Sie in NaturApotheke 1/2023.
Wie Heilerde wirkt
Das Geheimnis der Heilerde ist ihre hohe Bindungswilligkeit. Sie besteht aus sehr vielen feinen Teilchen, die für eine riesige Oberfläche sorgen. Zugleich verlaufen in der Heilerde Minikanäle, die die Fläche nach innen zusätzlich vergrößern. Ein Gramm trockene Heilerde hat bis zu zwölf Quadratmeter Oberfläche. Mit Wasser angemischt, vervielfacht sich ihre Oberfläche auf 600 Quadratmeter. Und genau darin liegt ihre Heilkraft: Je feiner die Erde, desto größer die Oberfläche und desto mehr Schad- und Giftstoffe kann die Erde binden. Daher ist sie gut geeignet bei Durchfall, Magen- und Darmproblemen.
Tipp: Vor allem zur inneren Anwendung bei Durchfall sollte man eine möglichst feine, reine Heilerde wählen, da sie die Flüssigkeit im Darm am besten bindet.
Tipp: Auch beim Fasten kann Heilerde unterstützen, weil sie die Gifte bindet, die bei den Reinigungsprozessen und dem Fettabbau frei werden.
Tipp: Beim Umrühren der Heilerde sollte man keine Metallgefäße oder -löffel verwenden, sondern solche aus Keramik,
Glas, Ton oder Holz. Der Kontakt mit Metall kann nämlich Oxidationsprozesse auslösen und die Erde entwerten.
Besonders schonend zur Haut: Rhassoul
Echte Rhassoul-Erde stammt aus dem Atlasgebirge in Marokko. Das Produkt wird zwar oft als Lavaerde bezeichnet, ist aber ebenfalls eine Tonerde – der Name stammt vom lateinischen Verb „lavare“, waschen. Auch Rhassoul enthält zahlreiche Mineralien und ist stark bindend, darf allerdings nur äußerlich angewendet werden. Bei der Reinigung mit Rhassoul bleiben Hautpartikel und Schmutz im Schaum und werden mit klarem Wasser weggespült – eine besonders milde Form der Säuberung. Neue Studien zeigen, dass Rhassoul- Erde sogar Schwermetalle binden kann.
Lesen Sie in NaturApotheke 1/2023, wie sich Heilerde als Wickel oder als beruhigende Pflege für Haut und Haare einsetzen lässt. Mehr Infos hier!
