Als Honig mit besonderer Heilkraft macht Manukahonig von sich reden. Doch was unterscheidet ihn von unseren regionalen Sorten?
Als der Seefahrer James Cook 1769 Neuseeland entdeckte, fand er dort unter anderem auch ein zähes, stacheliges, weiß oder rosa blühendes Gestrüpp mit schmalen Blättern vor. Weil die Ureinwohner:innen aus den Blättern Tee aufbrühten, nannte Cook die Pflanze „tea tree“ – Teebaum. Tatsächlich gehört die Manuka – so der Maori-Name der Pflanze – zu den Myrten (Myrtaceae). Sie blüht von Oktober bis Juni – stets umsummt von Bienen. Unter optimalen Bedingungen kann die Südseemyrte bis zu vier Meter hoch werden, meist bleiben die besenförmig wachsenden Büsche auf Augenhöhe. Bei den neuseeländischen Farmern war die Manuka nicht beliebt und so blieben die antibakteriellen und antientzündlichen Fähigkeiten des durch Destillation gewonnenen Manukaöls wenig bekannt.
Der Wunderhonig
Das änderte sich, als Ende der 1990er- Jahre die außerordentliche Heilkraft des Manukahonigs entdeckt wurde. Nach aktuellem Stand kann der Honig den Heilungsprozess bei Hautkrankheiten, Wunden und Verbrennungen unterstützen und die Hautalterung verlangsamen. Außerdem soll er das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermindern, bei Infektionen durch Viren und Pilze helfen, die Abwehrkräfte stärken und Atemwegsinfekte lindern.
Das Besondere am Manukahonig ist sein hoher Gehalt an Methylglyoxal (MGO), das bei der Honigreife entsteht und dem der Honig seine hohe anti- bakterielle Wirkkraft, und zwar gegen verschiedenste Mikroorganismen, verdankt. In Zeiten wachsender Resistenzen gegen Antibiotika ist der Honig damit ein echter Hoffnungsträger. Das Institut für Lebensmittelchemie in Dresden hat ein Messverfahren zur Bestimmung des MGO-Gehalts entwickelt, da dieser je nach Pflanze und Standort variiert. Je höher der Gehalt, desto wirksamer ist der Honig – und entsprechend teuer. 250 g Manukahonig mit einem MGO von 400 kosten ab etwa 45 Euro. Eine Sonderform bildet medizinischer Manuka-Wundheilhonig, der direkt auf Verletzungen aufgetragen werden kann, weil er sterilisiert (keimfrei) ist.
Pflanzensteckbrief: Manuka
Leptospermum scoparium
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae) Vorkommen: Neuseeland, Australien Verwendete Teile: Blätter, Rinde Heute wird verstärkt die antimikrobielle Wirkung des Manukahonigs genutzt. Hinweis: Öl und Honig können allergische Reaktionen hervorrufen.
Rezept: Ingwer-Kurkuma-Oxymel
Nach Detlef Mix zur Stärkung des Immunsystems
Zutaten
› 250gManukahonig (MGO 100+)
› 100mlnaturtrüberBio- apfelessig
› 15gBioingwer
› 15gBiokurkuma
› 1⁄2Biozitrone
› 1⁄2TLgrober,schwarzer Pfeffer
Zubereitung
1. Honig und Essig in einem verschließbaren Glas gründlich verrühren.
2. Ingwer und Kurkuma fein reiben, Zitrone in Scheiben schneiden. Alle Zutaten zu dem Essiggemisch geben.
3. Gemisch 14 Tage kühl stellen, täglich umrühren. Dann abgießen. Mit kaltem Wasser genießen (ein Schuss Oxymel pro Glas).
Rezept: Inhalieren mit Manukaöl
Das aus den Blättern destillierte Öl enthält über 30 verschiedene Wirkstoffe. Darunter Cineol, das in geringer Dosis gegen Erkältung hilft: 5 Tropfen Manukaöl in eine Schüssel mit 2 L heißem Wasser geben und den Dampf unter einem Tuch 10 bis 20 Minuten lang einatmen.