Diesmal machen wir es richtig: Keine Crash-Diät, kein Jojo-Effekt. Das Abnehmen mit natürlichen Mitteln dauert zwar etwas, belohnt uns aber mit Gesundheit, einem klaren Kopf und einem guten Körpergefühl
Eigentlich wissen wir ja, wie es geht, das gesunde Abnehmen: Nicht nur weniger, sondern das Richtige essen, genügend trinken und sich an der frischen Luft bewegen. So schmelzen die Pfunde zwar langsamer, aber der Körper kommt wieder ins Gleichgewicht, wir fühlen uns besser und fitter und bleiben guten Mutes. Aber weil jeder von uns anders ist, der eine lieber mit frischem Obst in den Tag startet, während der andere eine große Kanne Tee benötigt, und weil sich rigide Diätpläne nur schwer durchhalten lassen, zielen unsere Tipps auf Unterstützung für Ihr persönliches Abnehm-Programm.
Gewicht und Gewohnheit
Oft liegt das wirkliche Problem in unseren Gewohnheiten. Denn wie die Autorin Elke Schulenburg in ihrem Buch „Besser als jede Diät“ schreibt: „Wer glaubt, dass man ohne Veränderung der Gewohnheiten 20 Kilo schnell, dauerhaft und gesund abnehmen kann, glaubt wahrscheinlich auch, dass man unsichtbar wird, wenn man den Kopf in den Sand steckt.“ Zu den Hauptmahlzeiten essen die meisten immer in etwa die gleiche Menge. Die Schwankungen der Kalorienmenge kommen durch das Dazwischen zustande. Denken Sie daran: Trinken Sie ein Glas Wasser. Und zwar jedes Mal, wenn Sie Hunger spüren, sich Kopf- oder Bauchschmerzen ankündigen. Und zwischendrin auch nochmal
In 21 Tagen ein neuer Mensch?
Der Keks zum Nachmittagskaffee, das Feierabendbier, ein kleines Betthupferl – leider gewöhnt man sich daran sehr viel schneller als an einen Ingwertee in der Frühe oder einen sportlichen Nachmittagsspaziergang. Die gute Nachricht ist: Gewohnheiten lassen sich leichter umtrainieren als abgewöhnen. Gut also, wenn Sie schon eine abendliche Entspannungsroutine haben, denn dann können Sie sie schon morgen ändern. Die schlechte Nachricht ist: Das dauert meist länger als in der populären 21-Tage-Regel. Diese verspricht, dass eine Tätigkeit, die wir 21 Tage lang konsequent befolgen, zu einer Gewohnheit wird, wir sie also automatisch durchführen.
Heilkost ist keine Diät
Trennkost, basische oder ayurvedische Ernährung zielen wie die mehrfach ausgezeichnete DASH-Diät nicht auf Gewichtsreduktion, sondern sind eigentlich Heilkost, die helfen soll, Körper und Organe wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen, oder wie im Fall der DASH-Diät Bluthochdruck, einem hohen Cholesterinspiegel und Diabetes vorzubeugen. Dazu streicht das Ernährungskonzept Salz komplett vom Speiseplan und setzt überwiegend Obst, Gemüse und Vollkornprodukte darauf. Dass bei solch einer Ernährung auch die Kilos purzeln, ist ein gern mitgenommener Nebeneffekt.
Jetzt aber: ran an die Kilos
Wichtig ist bei allen Diäten oder Fastenkuren Bewegung. Erstens kurbelt sie den Stoffwechsel und die Fettverbrennung an. Zweitens helfen ein Spaziergang oder eine Runde mit dem Fahrrad an der frischen Luft, den Kopf frei zu bekommen und Stress abzubauen. Und drittens lockert sich beim Gehen oft ein verkrampfter Verdauungstrakt. Wie Sie sich bewegen, das entscheiden Sie selbst, es sollten jedoch täglich mindestens 30 Minuten am Stück und ohne Pause sein.
Warum das Atmen so wichtig ist
84 Prozent unseres Körperfetts werden sozusagen als Kohlendio- xid über die Lungen ausgeatmet. Die Lungen sind somit das Hauptausscheidungsorgan für abgespecktes Hüftgold. Zum Abnehmen sollten Sie deshalb besonders sorgfältig auf regelmäßige Atemgymnastik achten. Experten raten, pro Stunde sechsmal tief durch die Nase in den Bauch ein- und durch den Mund wieder auszuatmen. Am besten gelingt das während eines Spaziergangs an der frischen Luft.
Unser Tipp: Schrittzähler nutzen
Schon mit 10 000 Schritten am Tag tun wir viel für unsere Gesundheit. Die Bewegung bringt den Stoffwechsel in Schwung, Blutdruck und Blutzucker normalisieren sich und wir werden beweglicher. Doch wie viel gehen wir wirklich jeden Tag? Ein Schrittzähler schafft Klarheit und ermuntert uns, das Tagessoll zu erfüllen.
Schlafen ist wichtig
Schlafmangel und Stress erhöhen die Ausschüttung des Stoffwechselhormons Ghrelin. Es trägt den bezeichnenden Spitznamen Hungerhormon. Ghrelin verlangsamt den Stoffwechsel, schränkt die Fettverbrennung ein und regt zugleich den Appetit an, wodurch das Gewicht in die Höhe klettern kann. Das Wunschgewicht kann durch dauernden Schlafmangel also in die Ferne rücken.
Das verflixte Tryptophan
Ständiger Hunger nach Süßem kann an einem Mangel an Tryptophan liegen. Tryptophan kann mithilfe von Kohlenhydraten einfacher die Blut-Hirn-Schranke überwinden, daher essen wir Süßes. Das versorgt den Körper jedoch nicht mit Tryptophanen und der Hunger bleibt, bis Sie ihn mit Tryptophan-haltigen Lebensmitteln stillen. Dauerstress, Überge- wicht oder Entzündungen können den Tryptophanbedarf erhöhen. Viel Tryptophan steckt in Haferflocken, Buchweizen, Sojabohnen, Erbsen, Linsen, Bohnen, Hirse, Eiern, Hanfsamen, Naturreis, Milch, Quark, Lachs, Huhn, Schwein und ungesüßtem Kakaopulver.
Unterstützung durch Schüßler-Salze
Diese Kur regt den Stoffwechsel und die Ausscheidungsprozesse des Körpers an und hilft so beim Abnehmen:
Vor dem Frühstück: 2 Tabletten Salz Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 in heißem Wasser regen die Aus- scheidung über Niere und Blase an. Vor dem Mittagessen: 2 Tabletten Salz Nr. 5 Kalium phosphoricum D6 in heißem Wasser helfen gegen Reizbarkeit und Ermüdungserscheinungen. Vor dem Abendessen: Salz Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 in heißem Wasser fördert Säureabbau und Stoffwechsel. Salze über mindestens vier Wochen einnehmen.
Was noch hilft
1. Sport vor dem Frühstück verbrennt extra viel Fett. Weil sich die Zuckerreserven über Nacht leeren, kommt das Fett schneller an die Reihe.
2. Stricken, häkeln, knüpfen: Gleichmäßige Tätigkeiten beschäftigen die Hände und beruhigen. Zudem zeigt das Wachsen der Handarbeit Ihr Durchhaltevermögen.
3. Wenn der Magen grummelt, beruhigen Sie ihn mit Wärme. Eine Wärmflasche oder ein Traubenkernkissen sind dafür ideal.
Die populärsten Fastenkuren für zu Hause stellen wir Ihnen hier vor.