Majestätischer Efeu

Efeu ist eine kraftvolle Kletterpflanze und breitet sich gern aus. (Bild: Pixabay)

Efeu gibt es allerorten. Die immergrüne Pflanze rankt an Mauern und Zäunen hoch, klettert an Bäumen entlang in luftige Höhen oder breitet sich als Bodendecker aus. Und Efeu kann noch viel mehr.

Efeu (Hedera helix) ist eine alte Heilpflanze, die Schutz gibt, für Verbindung und Fortschritt steht, für Dauerhaftigkeit und Treue, die als Entstörer wirkt und mit ihrem winterharten Immergrün Harmonie und Herzensliebe stärkt. So sorgt diese wertvolle Pflanze für ein gutes Mikroklima und bietet Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum.

Dabei gilt es jedoch auch abzuwägen, denn die große Rankkraft kann in klammernde Enge und Abhängigkeit umschlagen, die sich möglicherweise schädlich für die Trägerpflanze auswirkt. Bei Bäumen etwa dann, wenn der Efeu das Blattwerk des Baumes in der Krone zu stark überlagert.

Efeu: Jugend- und Altersform

Während sich der Efeu in seiner Jugendform durch kriechenden Wuchs und drei- bis fünflappige Blätter auszeichnet, stoppt er etwa 20 Jahre später, wenn er die größtmögliche Lichtausbeute erreicht hat, sein Höhenwachstum und wandelt sich in seine Altersform (Hedera helix arborescens). Dann verändern sich seine Blätter und werden herzförmig, der Efeu verholzt mehr und mehr und verliert seine Kletterfähigkeit. Nun blüht die Kletterpflanze erstmalig und bildet blau- bis grünschwarze, extrem bittere, beerenartige Früchte aus, die bei Menschen schon in geringen Mengen zu Vergiftungserscheinungen führen. Heimische Vögel verspeisen die Efeubeeren hingegen sehr gern.

Seine schwarzen, beerenartigen Früchte sind bitter und giftig

Efeu ist in entsprechend niedriger Dosierung eine hilfreiche Heilpflanze, die antibakteriell, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd wirkt und etwa bei Atemwegserkrankungen, Nervenschmerzen und Cellulitis Einsatz findet. Sie gilt jedoch auch als giftig, da die Pflanze in allen ihren Teilen, in ihrer Jugend- als auch in ihrer Altersform Falcarinol und Triterpensaponin enthält, die toxisch wirken und dem Efeu zur Abwehr von Fressfeinden dienen. 

Der Wirkstoff Falcarinol kann unter Umständen bei Berührung Jucken und Hautreizungen auslösen und sogar zu Bläschenbildung führen. Da Efeu abortiv wirkt,  sollten Schwangere ihn auch als Hustensaftextrakt nicht einnehmen!

Mit Efeu waschen

Wenn es darum geht, natürliche Alternativen zu herkömmlichen Waschmitteln zu finden, weil wir die Umwelt schonen wollen und jeder von uns etwa 8 kg Waschmittel pro Jahr verbraucht, denken wir gleich an die Waschnuss und die Kastanie.

Efeu ist ebenfalls dazu geeignet, weil er waschaktive Substanzen, die Saponine, enthält. Allerdings mit etwa 2 bis 6 Prozent weniger als bei der Roßkastanie mit rund 10 Prozent. Die Saponine wirken reinigend, sodass die Wäsche dadurch auf natürliche Weise sauber wird, und wir Umwelt und Kleidung schonen.

TIPP: Am besten erst einmal ein Efeublatt auf die Haut legen, um zu testen, ob es zu einer Hautreizung kommt. Wenn ja, Handschuhe anziehen. 

Zutaten
  • fünfzehn ältere, dunkelgrüne, mittelgroße Efeublätter sammeln (die jüngeren, helleren Blätter sind nicht geeignet)
  • heißes Wasser 
  • verschließbares Glas
Zubereitung

Efeublätter kurz säubern, klein schneiden und in ein Glas geben. Mit heißem Wasser übergießen und das Glas verschließen. Kräftig schütteln, danach die Blätter abseihen. Anstelle des normalen Waschmittels den flüssigen Efeuextrakt zum Waschen verwenden.Mehr spannende Informationen und Rezepte sowie vieles mehr zu den Themen Heilpflanzen und gesundes Leben finden Sie in jeder Ausgabe der NaturApotheke. Gönnen Sie sich ein Abo oder verschenken sie eines als besondere Geschenkidee. Mehr dazu unter diesem Link 

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