Dieses hübsche kleine Küchenkraut ist eine der wichtigsten Heilpflanzen für alle Erkrankungen der Atemwege.
In seiner Heimat im Mittelmeerraum verbreitete der Thymian sich wild und wurde wegen seiner desinfizierenden und antiseptischen Wirkung geschätzt. Die Spur des würzigen Halbstrauchs führt uns vom alten Ägypten über Griechenland und Rom bis in die benediktinischen Klostergärten nach Mitteleuropa. Auch dort wurde die Kunst des Destillierens gepflegt.
Heute können wir uns ein Thymianhydrolat mit einer Destille selbst herstellen. Durch eine Sprühflasche verteilt sich das heilsame und duftende Pflanzenwasser sehr fein – auch im Mund und Rachenraum. Damit halten wir Entzündungen in Schach. Bei Hautakne verwandelt sich das Hydrolat zu einem Gesichtswasser oder lässt sich in eine entsprechende Creme einarbeiten.
In der Küche passt es, gleich dem Küchen gewürz, gut zu mediterranen Gemüse und Fleischgerichten. Diese aromatischherbe Würze beugt – wie eine Tasse Thymiantee – vielen Verdauungsbeschwerden vor.
Der in der Naturheilkunde häufig verwendete Thymus vulgaris gedeiht, anders als der heimische Quendel oder Sandthymian, in unseren Breiten meist nur kultiviert.
Die Inhaltsstoffe des Lippenblütlers wirken nachweislich gegen Keimwachstum und haben zusätzlich antivirale, pilzfeindliche und krampflösende Eigenschaften. Das breite Wirkungsspektrum verdankt der Thymian seinem hohen Anteil an verschiedenen ätherischen Ölen (1,0–2,5 %).
In den oberen Atemwegen unterstützt beispielsweise Thymol die Aktivität der Flimmerhärchen und die Verflüssigung von zähem Schleim. Dadurch löst eine Inhalation sowohl festsitzendes Sekret als auch Krämpfe in den Atemwegen. Gute Heilerfolge erzielen wir mit Tee oder Tinktur bei Entzündungen im Mund und Rachenraum. Dazu gurgeln wir mehrmals täglich mit einer Thymianzubereitung. Krampflösend wirkt die Heilpflanze bei Menstruationsbe schwerden sowie bei einer beginnenden Blasenentzündung.