Mit seinen Senfölglycosiden wirkt der Meerrettich wie ein natürliches Antibiotikum und krampflösend. Bei Erkältung kann er so gut helfen
Zum Weinen bringen uns nur die frisch geriebenen Wurzeln des weiß blühenden Kreuzblütengewächses. Die scharfwürzige, walzenförmige Wurzel schiebt sich bis zu 40 cm in die Tiefe und überdauert den Winter. Im Frühjahr treiben aus der rübenartigen Wurzel glänzend wellige Grundblätter, die bis zu einem Meter hoch wachsen. Einmal im Garten etabliert, breitet sich der Meerrettich ungeniert aus. Geerntet wird von September bis April, sofern der Boden nicht gefroren ist.
Schon Hildegard von Bingen kombinierte die scharfe Wurzel mit Galgant bei Herzleiden. Heute noch als Hausmittel gebräuchlich, wärmt und durchblutet die frisch geriebene Wurzel äußerlich als dünne Auflage bei Muskelschmerzen oder bei Husten als Brustauflage. Dazu die geriebene Wurzel in ein größeres Stofftaschentuch einschlagen und mit der dünnen Stoffseite nach unten für etwa 5-10 Minuten auf die Haut legen. Danach die betroffene Stelle gut abwaschen und eincremen.
Wirkung und Anwendungen des Meerrettich
Die Senfölglycoside des Meerrettichs (Armoracia rusticana) sind am besten in frischem Zustand wirksam, da sie sehr flüchtig sind und beim Trocknen oder Kochen leicht verloren gehen. Frisch geriebener Meerrettich ist sehr scharf und wirkt bakterizid, antiviral, gegen Pilze und durchblutungsfördernd.
Die innerliche Anwendung dieses natürlichen Antibiotikums empfiehlt sich bei Erkältungskrankheiten, die mit Husten, Schnupfen und Nasennebenhöhleninfekten einhergehen. Dabei haben seine Wirkstoffe bei festsitzendem Husten auch einen krampflösenden Effekt. Aber nicht nur bei Erkältungen der oberen Atemwege ist der Meerrettich ein zuverlässiger Helfer, sondern auch bei Harnwegsinfekten. Frisch geriebener Meerrettich ist sehr scharf, milder ist er mit etwas Honig vermischt. Für eine längere Einnahme eignet er sich nicht, da dies zu Magen-Darm-Störungen führen kann. Dafür gibt es Arzneimittel in der Apotheke, wie das Angocin von Repha.